Nach über 9 Monaten Pause durften wir am vergangenen Wochenende endlich wieder Rallye fahren.
Endlich wieder Rallye. Endlich wieder fahren. Endlich wieder normale Menschen!!!!!!
Danke an das Sportfahrer Team Hunsrück für die Durchführung.
Zusammen mit meiner Beifahrerin Sandra ging es Freitags auf die 550km lange Reise in den Hunsrück. Nach der Ankunft wurden sofort Papier und Technische Abnahme erledigt.
Samstag morgen ging es ab 8 Uhr zum Besichtigen. Wp1/4 war eine A/B Prüfung mit hohem Anspruch an Schrieb und Besatzung.
Wp2/5 war dann ein kleiner Schock. Ein Steinbruch der den Namen wahrlich verdient hat und das noch als Rundkurs mit langer Ausfahrt. Extrem hartes Geläuf. Sehr unübersichtlich (und staubig). Für
einen 2wd ohne Sperre quasi "garnix".
WP3/6 war auch ein Rundkurs hatte zwar weniger Schotter, dafür hatte es der in sich. Hinzu kamen absolute Highspeed Passagen und ganz fiese abzweige wo man beim Kampf um die letzten 1/10 schnell
einen (oder mehrere) Reifen kaputt machen kann.
Hier war klar. Das ziel war "überleben". Bei 110 Startern wird das Herausforderung genug. In der Klasse NC6 durften wir und noch ein BMW 130i gegen 7 Allrad Fahrzeuge antreten. Einer davon war
ein gewisser Herr Schelle!!! (der einzige Frontantrieb hat nach dem Besichtigen wieder aufgeladen).
WP1 starteten wir nach der langen Pause etwas aufgeregt. War ja doch eine lange Pause. Doch der Rhythmus kam sehr schnell und wurde auch gleich auf die Probe gestellt. Nach 2 Kilometer lag in
einer rechts 2+ plötzlich der Sockel einer Warnbarke samt Barke mitten auf der Strecke. Aber wir kamen unbeschadet daran vorbei. Der Rest der WP lief dank passenden ansagen von Sandra sehr
gut.
WP 2. Etwas mulmig war uns. Auch mussten wir aufgrund diverser Fahrzeugschäden schon vor dem Start lange warten. Als wir endlich starten durften ging es darum möglichst ohne Schäden durch zu
kommen. Überraschend gut kamen wir zurecht und konnten das Schotterwerk ohne Probleme hinter uns lassen. In der (Großteils auf Asphalt verlaufenden) Ausfahrt passierte dann, womit keiner
gerechnet hat. Wir sind auf einen Allrad Subaru aufgelaufen!!!! Leider war das vorbei kommen auf den engen Wegen gar nicht so einfach und kostete natürlich etwas Zeit. Aber großen dank an den
Teilnehmer der wirklich ganz fair platz gemacht hat (sobald es eben möglich war).
WP3 starteten wir motiviert. Trotzdem waren wir uns im klaren das wir auch hier auf das Auto etwas achten müssen. Die erste Runde lief relativ gut, aber in Runde 2 liefen wir (wieder) auf den
schon bekannten Subaru auf. Leider genau in der Schotter Passage, was ein 350 Meter Schotter Teilstück zum kompletten Blindflug werden lies. Auf dem folgenden Teilstück konnten wir dann, nachdem
wir bemerkt wurden, mit Zeitverlust weiter angreifen. Wieder hatte der Teilnehmer sein bestes gegeben uns nicht unnötig aufzuhalten. Aber Zeit hat es gekostet. Also hätte das nicht gereicht lag
kur vor der Ausfahrt plötzlich ein ausgewachsener Hirsch (nein kein Tippfehler ein Hirsch!) mitten auf der Strecke. Ich gebe zu, die Konzentration war dann kurz mal etwas "weg". Aber trotzdem
konnten wir die Ausfahrt mit einem (etwas optimistisch erstellten Schrieb) zu Ende bringen. Die qualmenden Bremsen im Ziel zeigten, das der ein oder andere Bremspunkt doch etwas spät war.
Im Regrouping waren wir glücklich das wir bisher ohne irgendwelche Schäden durchgekommen waren und freuten uns nach einem kühlen Getränk auf die zweite Schleife. Nur schwarze Wolken am
Himmel gaben etwas Grund zur Sorge. Doch Sandra erkannte sofort das keine Wettertechnische Gefahr drohte und behielt damit recht. Die mittlerweile nicht unerhebliche Ausfallquote mahnte uns zur
Vorsicht.
WP4 lief sehr gut und wir konnten uns um 10 Sekunden verbessern. Ganz Ohne Warnbarke auf der Strecke.
WP5 war wieder der Steinbruch + Ausfahrt. Die erste Runde konnten wir trotz ausgefahrener Strecke flüssig fahren. Leider kamen wir dann in den Staub eines Vorrausfahrenden (nein nicht der Subaru
sondern der andere BMW 130i, was unsere Sicht teilweise auf 0 reduzierte. Durch den Zeitverlust hatten wir zumindest kein Problem mehr mit dem Subaru. Ärgerlich war es trotzdem. Der Rest der
Prüfung verlief dank der guten Ansage Problemlos. Wir konnten uns um 26 Sekunden verbessern.
Wp6. Es war klar. Auto ins Ziel bringen und nix riskieren. Die erste Runde lief gut, nur die Schotter Passage war mittlerweile extremst ausgefahren weshalb mehr als "drüber rollen" nicht möglich
war. Allerdings verschlechterte sich unsere Laune als wir (ihr ahnt es) den Subaru vor uns entdeckten. Natürlich mussten wir ein Stück hinterher fahren bis wir bemerkt wurden und sportlich vorbei
gelassen wurden. Allerdings rutschen wir beim "hinterher fahren" einmal über eine Asphalt kante die ein Rad leicht beschädigte. Zeit hat es trotzdem gekostet. In die Ausfahrt durften wir dieses
mal ohne Hirsch.
Allerdings hatten wir aufgrund der schlechter werdenden Strecke, der etwas erhöhten Vorsicht und der Tatsache das das "vorbeikommen" dieses mal deutlich schlechter lief am ende eine um 16
Sekunden langsamere Zeit auf dem Zettel. Aber egal. Wir waren durch. Ab ins Parc Fermé.
Und wie sich raus stellte, war das "durch kommen" auch für andere nicht so einfach.
Wir durften stolz Platz 4 von 9 in der Klasse NC6 (21 Sekunden hinter P3) verbuchen und Platz 23 von 110 im Gesamt.
Glücklich über die herausfordernde Veranstaltung, unsere nahezu Problemlose Zielankunft und den guten Rhythmus den wir trotz langer Pause sofort wieder hatten, können wir die Hunsrück 2021 für
uns als absoluten Erfolg verbuchen.
Hier gibts wie immer unsere Videos!
RallyeE36 - YouTube
Weiter geht es am 03.07.2021 bei der Rallye Labertal. Und wenn alles klappt vielleicht sogar mit einer kleinen Überraschung!